Hilfe, die Fotos werden zu hell/zu dunkel!
oder: Die wichtigste Einstellung, die Du an deinem Fotoapparat kennen solltest!
Gerade Anfänger wissen oft nicht, was sie an der Kamera überhaupt selber einstellen sollen und wovon sie (zumindest zu Anfang) besser die Finger lassen sollten.
Die modernen Kameras bieten ja sehr viele Eingriffsmöglichkeiten, da juckt es dann natürlich auch schon mal in den Fingern, etwas auszuprobieren.
Ausprobieren ist prinzipiell und gerade auch in der Fotografie gut, aber wenn man das planlos macht, muss man schon verdammt viel Glück haben, damit dabei etwas sinnvolles entsteht.
Auf der anderen Seite wäre es aber auch völlig falsch, kritiklos alles zu schlucken, was die Kamera so einstellt. Manchmal sind trotz (oder besser: wegen) all der vielen verschiedenen Automatiken ein paar hilfreiche Eingriffe durch den Fotografen nötig und sinnvoll.
Deshalb gebe ich Dir hier im Blog nach und nach einige kurze Tipps und erkläre Dir, was für Dich zu Anfang wirklich wichtig sein könnte.
Eines der größten Problem ist dabei die Belichtung, die die Helligkeit der Bilder beeinflusst. Die Kameras werden in dieser Hinsicht zwar immer aufwändiger mit immer mehr Automatiken. Aber trotzdem gibt es manches mal Bilder, deren Helligkeit anders ist als gewünscht, die zu hell oder zu dunkel sind. Stichwort: „Ãœberbelichtung / Unterbelichtung“
Was kann man in so einem Fall machen? Wie soll man als Fotograf eingreifen?
Es wird dann im Schwerpunkt um die Ausarbeitung von RAW-Dateien und um die sinnvolle Verwaltung der Bilder gehen, in erster Linie wird Lightroom (Classic) zum Einsatz kommen.
Natürlich ist auch Zeit für Fragen der Teilnehmer.
Zur Nacharbeit stelle ich umfangreiches Material in Form von Videos zur Verfügung und stehe regelmässig bei meinen kostenlosen (Online-) Fototreffen für Fragen zur Verfügung.
Informationen und Anmeldung
Danke für die Aufmerksamkeit.
Belichtungsautomatik
Die meisten Kameras, die heutzutage verkauft werden, werden vermutlich im Automatikmodus eingesetzt.
Dann wird nicht nur die Aufnahmeentfernung mit dem Autofokus eingestellt, sondern auch die Belichtung wird automatisch gemessen und geregelt. Das funktioniert oft sehr gut, gerade für Motive mit durchschnittlicher Helligkeit und Kontrast passen die Angaben meist.
Um bei möglichst vielen Motiven eine zumindest einigermassen gut passende Belichtung zu erzielen, geht die Fotoindustrie bei der „Eichung“ der Belichtungsmessung anscheinend davon aus, dass in der Mehrzahl der Fälle nicht Motive „Weiß in weiß“ oder Schwarz in Schwarz fotografiert werden, sondern es sich vielmehr um Motive mit (im Durchschnitt des Bildinhalts) mittleren Helligkeiten handelt.
Die hellen Wolken eines typischen Landschaftsbildes gleichen den dunklen Waldsaum aus und das weiße Kleid der Braut den schwarzen Anzug des Bräutigams — in der Summe mittelhell.
Und wenn das Motiv mal ein wenig von diesen Mittelwerten abweicht, ist das auch nicht schlimm, die Auswirkungen auf die Belichtungsmessung (und damit auf das Foto) sind dann oft nur gering.
Das ist dann nur bei speziellen Motiven wirklich kritisch ist und dem normalen „Fotoanfänger“ wird es meist überhaupt nicht auffallen.
Abweichung
Doch manchmal weicht das Motiv doch stärker von den Durchschnittswerten ab (zum Beispiel Schneelandschaften oder Bilder im Nebel).
Dadurch wird das Bild in der Automatik deutlich und störend zu dunkel (oder in anderen Fällen zu hell). Leider sind das gerade oft die spannendsten Motive. (Siehe auch meinen Artikel zum Supermond.)
Früher zu analogen Zeiten, mit Film, war das ein großes Problem. An eine direkte Kontrolle der Belichtung vor Ort im Moment der Aufnahme war ja überhaupt nicht zu denken.
Als Fotograf brauchte man damals vor allen Dingen Erfahrung, um solche Situationen schon bei der Aufnahme zu erkennen. Und selbst mit Sofortbildkameras dauert es Minuten, bis das Bild kontrolliert werden konnte.
Damals musste man wegen der fehlenden Kontrollmöglichkeit die Belichtung sehr präzise messen und hoffen, das man alles richtig gemacht hat. Erfahrung war dabei sehr wichtig. Aber da man ja immer auf die fertigen Bilder warten musste und das Ausprobieren durch die Kosten für Film und Entwicklung teuer war, dauerte (und kostete) es, bis man die nötige Erfahrung hatte.
Hilft die Spotmessung?
Manche fortgeschrittene Fotografen denken bei den aufgeführten Problemen an die Spotmessung. Dieser kleine Einschub richtet sich an diese Leser.
Wenn Du gar nicht weißt, was das ist, lies einfach den Haupttext weiter. [Du darfst natürlich auch diesen Einschub lesen, aber lass Dich nicht verwirrren. ;-) ]
Messmethoden
Viele aktuelle Kameras erlauben die Wahl unterschiedlicher Messmethoden für die Belichtungsmessung. (Vorsicht, das hat — fast immer — nichts mit den Messfeldern des Autofokus zu tun! Gerade Anfänger verwechseln das schnell.)  Früher war so etwas wirklich selten und in erster Linie teuren Profikameras vorbehalten, aber heutzutage steht die Auswahl unterschiedlicher Messmethoden auch in Einsteigermodellen im Systemkamerabereich (ob mit oder ohne Spiegel) zur Verfügung.
Kurze Unterbrechung
Du suchst nach Hilfe bei der Belichtung?
Dann lies dir diesen Artikel hier in Ruhe durch. Ja, er ist lang, aber er soll Dir ja nicht einfach nur fertige Rezepte liefern, sondern helfen, die Belichtung wirklich zu verstehen.
Wenn Du mehr wissen oder Fragen stellen möchtest, wenn du mehr erfahren oder Fragen stellen möchtest, dann komm doch in einem meiner Fotokurse. Das geht bei 99 € für einen eintägigen Grundlagenkurs Digitalfotografie los. (Alles rund um Blende, Belichtungszeit, ISO etc.)
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Und ich biete auch telefonische Beratung an.  39,00 Euro für eine bis zu 30 Minuten lange Einheit.
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Und jetzt: weiter im Thema…
Spotmessung
Und da gibt es dann in der Regel auch die Möglichkeit, auf die sogenannte Spotmessung umzuschalten. Diese nimmt nicht den ganzen im Sucher angezeigten Bereich als Grundlage für die Messung, wie es z.B die (mittenbetonte) Integralmessung oder die Mehrzonen- oder Matrixmessung mit unterschiedlicher Gewichtung tun. (Mehr dazu in meinem kostenlosen Fotolehrgang im Internet.)
Bei der Spotmessung wird nur ein sehr kleiner Bereich des Bildausschnitts zur Belichtungsmessung verwendet.
Das scheint auf den ersten Blick sehr präzise zu sein. Und präzise kann ja erstmal nicht schlecht sein? Ist es auch nicht, löst aber trotzdem nicht alle Probleme.
Vorsicht!
Der Messbereich ist zwar nun deutlich keiner, aber das verschärft eigentlich nur die Situation. Denn weiterhin geht die Belichtungsautomatik davon aus, dass der zur Messung verwendete Bereich im späteren Bild mittelhell werden soll.
Da der Bereich recht klein ist, wächst die Gefahr, dass ein unpassender (also zu heller oder zu dunkler) Bereich angemessen wird und die Belichtung dadurch falsch eingestellt wird.
Verschärft wird das noch dadurch, dass anscheinend bei vielen Kameras die Spotmessung fest in der Suchermitte angeordnet ist.
Wenn dann die Idee für den Bildausschnitt und die Verteilung der Helligkeiten nicht zufällig gut zur Lage des Messpunktes passen, wird es umständlich und fehleranfällig.
Wer sehr sorgfältig arbeitet, kann es natürlich trotzdem mit der Spotmessung versuchen. Eine mögliche, von der normalen Verwendung abweichende Alternative bestände darin, mit ein paar Testreihen immer heller werdender Belichtung  zu ermitteln, wann (bei RAW-Nutzung) angemessene Bildbereiche im Weiß verschwinden, also ausbrennen oder „clippen“.
Wenn man dann weiß, bei welcher Abweichung von der Messung ein angemessenes Objekt gerade eben noch nicht im Weiß verschwindet, könnte man diese Abweichung als Korrekturwert für die Spotmessung verwenden. Und damit dann die hellste Stelle im Bild, die noch nicht weiß werden soll, anmessen.
Das wäre mir heute in der digitalen Welt aber alles viel zu umständlich. Und es wäre in vielen Fällen auch nicht so einfach und zuverlässig fehlerfrei zu handhaben. Und auch nicht nötig.
In der analogen Zeit war die Spotmessung zwar ein sehr gutes Mittel, um sich das fertig Bild in seinen Helligkeiten vorzustellen („prävisualisieren“).
Das ginge heute ja auch noch, aber heutzutage muss ich mir das eben gar nicht mehr nur vorstellen. Ich habe ja das Kameradisplay inkl. Histogramm und Clippinganzeige zur Verfügung. [Damals hätte ich für solche Möglichkeiten vermutlich die linke Hand meines Assistenten gegeben. ;-) ]
Es wäre eher kontraproduktiv, sich auf die hoffentlich fehlerfrei durchgeführte Spotmessung zu verlassen, ohne das Bild zu kontrollieren.
Und wenn ich sowieso kontrolliere, dann kann ich auch gleich auf die Spotmessung verzichten.
Also: Lieber Kontrolle und evtl. Korrektur statt Spotmessung. Dazu mehr im Haupttext.
Heute, in der digitalen Welt kannst Du das Bild sofort kontrollieren und siehst direkt nach dem Auslösen (und bei einigen spiegellosen Systemkameras sogar schon davor), ob das Bild zu hell oder zu dunkel ist. Dieses sofortige Kontrollmöglichkeit ist aus meiner Sicht einer der größten Vorteil der Digitalfotografie, nicht nur für (Wieder-)Einsteiger in die Fotografie.
Die Kontrolle ist aber nur der erste Schritt, um den Fehler überhaupt zu erkennen. Doch was nützt diese Kontrolle ohne die Möglichkeit der Veränderung? Die Kamera macht ja schliesslich alles automatisch!
Man müsste deshalb auch in die Automatik eingreifen können. Glücklicherweise ist das auch möglich, ja es geht an vielen Kameras sogar relativ einfach.
Kurz mal angemerkt
Du kannst Dir gerne zusätzlich zu diesen Tipps meinen kostenlosen „Fotolehrgang im Internet“ durchlesen. Ich erkläre da aufeinander aufbauend die Grundlagen der Fotografie, damit Du auch nachvollziehen kannst, warum etwas wie funktioniert.
Die Frankfurter Rundschau schrieb zum Fotolehrgang: "die Sendung mit der Maus für Fotografie". Vielleicht ist das ja was für Dich.
Eingreifen
Du kannst Dich also bei Bedarf über die Standardergebnisse der Automatik hinwegsetzen und in die Belichtung eingreifen. Viele Kameras bieten Dir dazu die Belichtungskorrektur um der Automatik mitzuteilen, dass Du das Bildergebnis heller oder dunkler haben möchtest.
Und es ist ganz einfach und logisch, eine Korrektur nach Plus macht das Bild heller, eine Minuskorrektur macht es dunkler.
Je nach Kamera musst Du diese Belichtungskorrekturaber auf unterschiedliche Art einstellen. Fast jeder Hersteller kocht da sein eigenes Süppchen und manche Hersteller verändern die Bedienungswerkzeuge sogar zwischen verschiedenen Kameramodellen.
Einstellung
An größeren Kameras mit professionellem Anspruch gibt es oft mehrere Einstellräder und bei Verwendung einer Belichtungsautomatik ist dann meist eines dieser Räder für die Korrektur vorbelegt.
Viele Kameras haben an ihrer rechten Schulter ein vorderes und ein hinteres Einstellrad. Meist ist das vordere Rad dann zum Einstellen des Startwertes — bei der Blendenvorwahl ist das die Blende, bei der Zeitvorwahl die gewünschte Belichtungszeit. Die Belegung der beiden Räder kann man aber bei vielen aktuellen Kameras auch im Menu individuell festlegen.
Bei den „besseren“ Canonkameras gibt es ein „hochkant“ stehendes Daumenrad auf der Rückseite der Kamera. Damit hat man „früher“ schnell die Belichtungskorrektur einstellen können und viele Fotografen empfinden diese Position des Rades als praktischer als oben an der Kameraschulter.
Leider hat Canon aber irgendwann begonnen, dies Korrekturfunktion am Rad im Menu standardmässig zu deaktivieren. Du musst es also erst im Menu frischalten. Oder Du gehst zur Korrektur über das Quickmenu, siehe weiter unten.
An einigen Kameras gibt es sogar ein besonderes, ausschliesslich für die Belichtungskorrektur vorgesehenes Einstellrad, zum Beispiel an einigen Systemkameras von Olympus, Sony und Fuji. Meine Beinahe-Lieblingskamera, die Pen-F von Olympus(*) hat diese gesonderte Einstellmöglichkeit.
Bei den kleineren („Einsteiger“-) Sytemkameras (mit und ohne Spiegel) gibt es dagegen in der Regel kein spezielles Rad für die Korrektur. An diesen Modellen ist oft nur ein einziges Einstellrad vorhanden, das für viele verschiedene Funktionen genutzt wird (bzw. werden muss).
Ein einziges Einstellrad ist zwar nicht nur günstiger in der Konstruktion, sondern lässt die jeweilige Kamera für den Einsteiger auch „einfacher“ erscheinen — zwei Räder wirken da auf den ersten Blick komplizierter.
In der Praxis zeigt sich dann später aber oft, dass ein zweite Rad durchaus praktischer wäre. Denn wie soll man ohne das zweite Rad zum Beispiel die Belichtungskorrektur einstellen? Mit den fummeligen Tipptasten auf der Rückseite?
Das ist, gerade wenn man das Auge am Sucher behalten möchte, deutlich schwieriger.
Zum Glück kannst Du aber an den meisten Kameras auch mit nur einem Rad die Korrekturen damit einstellen. Es ist aber etwas umständlicher.
Knöpfchen muss man haben …
Solche Fotoapparate besitzen meist einen kleinen Knopf, den Du zur Korrektur der Belichtung drücken (und meist gedrückt halten ) musst, damit Du das einzige Einstellrad der Kamera vorübergehend zur Steuerung der Belichtungskorrektur verwenden kannst.
Dieser Knopf liegt bei Nikon DSLRs meist neben dem Auslöser (direkt neben ihm ist manchmal ein Blendensymbol abgebildet).
An Canon-DSLRs findest Du den entsprechenden Knopf dagegen auf der Rückseite neben dem Display, er ist mit „AV +/-“ beschriftet.
Einige Hersteller geben sich auch recht viel Mühe, die Einstellung zu verstecken. So muss man bei vielen Panasonic Lumix Modellen das (Daumen-) Einstellrad erst in Richtung zum  Kameragehäuse drücken, dann schaltet seine Funktion auf Wahl der Belichtungskorrektur um. Und durch erneuten Druck schaltet man wieder zurück.
(Das Verfahren ist prinzpiell gar nicht schlecht, aber wenn man es nicht kennt, ist es ohne Bedienungsanleitung nicht sehr intuitiv zu finden. Es hat mich an der ersten Lumix, die ich vor Jahren auf der Photokina in Händen hatte, einiges an Zeit gekostet, das ohne Bedienungsanleitung zu finden. Aber der Ehrgeiz war geweckt. ;-) )
Schnellmenu
Ein anderer Weg zur Steuerung der Belichtungskorrektur führt über das „Schnellmenu“ vieler Kamera. Manchmal erreicht man diese hilfreiche Anzeige der wichtigsten Aufnahmeparameter über eine mit „i“ (Nikon) oder „Q“ (Canon) beschriftete Taste, manchmal muss man es mit der OK-Taste aufrufen. Die Kamerakonstrukteure haben leider viel Phantasie, so etwas nützliches gut zu verstecken.
Zur Not musst Du tatsächlich in die Bedienungsanleitung schauen.
Mit einer „Kreuzwippe“ oder einem kleinen Joystick auf der Kamerarückseite oder den Einstellrädern oder … kannst Du im Schnellmenu dann zu den verschiedene Werten wechseln und sie verändern. So kannst Du auch die Belichtungskorrektur einstellen.
Der Rest ist dann ausprobieren und Erfahrung sammeln.
Die Einstellung wird meist [wie auch die Blende, Belichtungszeit und die Empfindlichkeit (ISO)] in Drittelschritten vorgenommen. Eine Korrektur um eine volle Stufe (drei Drittelschritte) sorgt für eine Verdopplung bzw. Halbierung der Lichtmenge für die Aufnahme.
Die Stufen entsprechen dadurch in der Auswirkung den Abstufungen bei Blende, Belichtungszeit und Empfindlichkeit.
Eine Korrektur bis zu 6 Drittelstufen sollte in den meisten Fällen ausreichen, das musst Du einfach mit einem oder mehreren neuen Bildern ausprobieren.
Kurzer Einschub
ISO, Blende und Belichtungszeit sind für Dich noch böhmische Dörfer? Dann komm doch einfach in meinen Grundlagen Fotokurs im Ruhrgebiet.
Da kannst Du Fotografieren aus erster Hand lernen. Und die Praxis und der Spaß kommen dabei auch nicht zu kurz.
Aktuell:
Der nächste Termin für zweitägigen
Grundlagen-Fotokurs (Zeche Zollverein) ist am Wochenende
Weitere Termine:
22.02.25/23.02.25 (Sa./So.)
22.03.25/23.03.25 (Sa./So.)
Information und Anmeldung
Und jetzt weiter im Thema....
5
Vorsicht!
Da die Stärke des Fehlers der Belichtung von dem jeweils gewählten Bildausschnitt abhängig ist, solltest Du für das neue Bild mit eingestellter Korrektur möglichst den exakt gleichen Ausschnitt fotografieren. (Du siehst, so einfach wie die Werbung behauptet, ist die Automatik gar nicht.)
Wenn Du zu stark abweichst, bringt der neue Motivbereich evtl. einen andere Verteilung der Helligkeiten, so dass sich die Belichtungsmessung ändert. Die Korrektur ist dadurch evtl. zu stark oder zu schwach oder auch gar nicht mehr nötig.
Die Voraussetzung, exakt wieder den gleichen Bereich zu messen, wird durch den (versehentlichen?) Einsatz der Spotmessung als Messmethode noch stärker. Schon kleine Abweichungen bei der Ausrichtung der Kamera können zu großen Unterschieden in der Messung führen. Da sind die Messmethoden, die das gesamte erfasste  Motiv berücksichtigen, fast immer etwas toleranter.
Und denk dran, die Korrektur anschliessend  wieder auf Null zurückzustellen! Sonst werden alle kommenden Bilder evtl. zu hell oder zu dunkel.
Oder mach Dir den Spaß und lerne manuell zu belichten, mehr dazu folgt weiter unten.
Nach dem Eingriff
Manchmal wirst Du, um ein „Ausbrennen“ der hellen Bildbereiche ins strukturlose Weiß zu vermeiden, das Bild knapper belichten müssen — deutlich knapper, als es die Kamera ohne Eingriff machen würde.
Das ist dann zwar völlig richtig belichtet, sieht aber in dem (vom Kameracomputer gefühllos nach „Schema F“ erzeugten) JPEG, dass Du auf dem Display der Kamera siehst, viel zu dunkel aus.
In diesen Fällen wirst Du leider gezwungen sein, in die Ausarbeitung des Bildes einzugreifen, am besten zu Hause am Computer. Aber das ist dann tatsächlich „alternativlos“.
Vor Ort kannst Du dann ja mit der Belichtung nichts mehr verbessern. Eine stärker belichtete Version des Bildes würde die hellen Partien doch nur wieder unerwünscht ausgefressen zeigen. Und noch dunkler sollte das Bild ja erst recht nicht werden.
Es wird leider oft und gerne behauptet: „Wer richtig belichtet, der muss seine Bilder nicht bearbeiten.“ Das ist eins der Ammenmärchen der Fotografie und stimmte damals (und heute) analog genauso wenig wie in der es in der digitalen Fotografie richtig ist..
Gerade wenn man richtig belichtet ist manchmal eine individuelle Ausarbeitung des Bildes zwingend nötig. Falls Du das Thema etwas vertiefen möchtest, habe ich dazu einen Lesetipp: „Wer richtig belichtet, der braucht keine Bearbeitung! Stimmt das?“
Fotokurse mit Tom! Striewisch
Die bessere Alternative.
Diese leider oft nötige Anpassung der Belichtungskorrektur an sich ändernde Bildausschnitte kann auf Dauer schon ganz schön nervig sein. Erst recht, weil sie bei gleicher Beleuchtungsintensität (Sonnenschein) ja eigentlich gänzlich unnötig ist.
Ich finde es da viel einfacher, einmalig die Belichtung von Hand („M“-Modus) einzustellen und dann einfach zu fotografieren, ohne immer wieder eingreifen und korrigieren zu müssen.
Das geht viel schneller und ist vor allem viel einfacher als man so allgemein glaubt. Die Teilnehmer in meinen Fotokursen sind da jedesmal sehr angenehm überrascht, das es so einfach geht. ;-)
Man muss das natürlich zuerst ein wenig üben (nicht weil es so kompliziert ist, sondern weil man Routine gewinnen sollte), spart dann aber später Zeit. Und Ãœben muss man den Umgang mit der Belichtungskorrektur ja auch. Ob man nun die passende „Halbautomatik“ und den darin passenden Wert (Blende oder Zeit) und zusätzlich die passende Korrektur wählt, oder gleich Blende, Zeit (und ISO) passend einstellt, es bleibt bei drei Einstellungen.
Aber wenn sich dann der Ausschnitt ändert, muss in der Automatik oft korrigiert werden, das ist bei der manuellen Einstellung dann deutlich seltener nötig.
Mehr zum M-Modus (und den Unterschieden und Vorteilen zur Automatik) findest Du unter:
https://www.tom-striewisch.de/belichtungsautomatik-und-m-modus.htm
Oder in meinen Fotokursen, da helfe ich Dir dann auch beim Ãœben. ;-)
Eigenwerbung
An der Stelle darf ich vielleicht noch ein bisschen Eigenwerbung machen:
Die für richtig belichtete Fotos wichtigen Einstellungen wie Belichtung, Automatik und Belichtungskorrektur,  aber auch Brennweite, Bildgestaltung und Bildbearbeitung sind ein wichtiger Teil meiner Fotokurse zu den Grundlagen der Fotografie, die ich an der Fotoschule-Ruhr.de anbiete.
Ich würde mich freuen, Dich da zu treffen.
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