Die Tage werden kürzer, die Isowerte steigen…

Illustratin zu: "Kohlenwäsche bei Nacht"Wir sind auf dem besten Wege in die dunkle Jahreszeit. Und das kann für uns Fotografen eine großartige Zeit mit vielen schönen Motiven sein.

Manche Motive erwachen erst bei nächtlicher Dunkelheit und künstlicher Beleuchtung so richtig zum Leben.

Aber wenig Licht bedeutet auch, das wir beim Fotografieren weniger Beleuchtungsstärke haben und entweder ein Stativ oder mehr Empfindlichkeit brauchen.

Wenn das Stativ nicht greifbar ist, bleibt nur der höhere ISO-Wert. Und damit kommt das von vielen so gefürchtete Rauschen.

Doch dagegen kann man etwas machen. Viele Fotos!
Wie das geht, will ich Dir hier in diesem Beitrag zeigen.
Doch zuerst zu den Basics.

Wenig Licht verlangt hohe Empfindlichkeit.

Fotografieren (in diesem Fall besser „Photographieren“ geschrieben) heisst „Mit Licht malen“. Und wenn das Licht knapp ist, wird es schwierig, damit zu malen. Natürlich kann man, um eine schwächere Beleuchtung auszugleichen, die Blende öffnen. Zumindest dann, wenn es nicht auf eine große Schärfentiefe ankommt.

Und wenn die Blende nicht weiter zu öffnen ist, kann man die Belichtungszeit verlängern. Aber irgendwann kommt man dann zu Zeiten, bei denen Verwackeln droht.

Ab welcher Zeit droht die Verwacklung?

Es gibt eine Daumenregel (pi*Daumen), um die Verwacklungsgrenze zu bestimmen. Dazu berücksichtigt man die Brennweite und die Sensorgröße.
Je nach Brennweite (bzw. Aufnahmebildwinkel) werden Motivdetails unterschiedlich stark vergrößert abgebildet.
Das hat dann auch Einfluss auf die Intensität des Verwackelns, bei langen Brennweiten werden nicht nur Motivdetails größer abgebildet, sondern es wird auch das Verwackeln intensiver auftreten.

Zu Zeiten der analogen Fotografie war der Kleinbildfilm das am meisten verwendeten Bildformat. Für diese spezielle „Sensorgröße“ (heute beim „Vollformat“ anzutreffen) gab es eine einfache Regel um die Verwacklungsgrenze zu bestimmen.
„Man nehme den Zahlenwert der für das Motiv eingestellten Brennweite (die kann man am Zooring ablesen) und bilde davon den Kehrwert.
Das Ergebnis ist die längste Belichtungszeit, mit der die meistens Menschen noch nicht so stark verwackeln, dass es sichtbar werden würde.”

Bis 50mm Brennweite landet man so bei 1/50stel Sekunde, bei 100mm bei 1/100stel. Ganz richtig so, denn durch die stärkere Vergrößerung des 100mm Objektivs würden bei der längeren Zeit Verwackelungen sichtbar, die beim 50er unsichtbar blieben.

Und warum spielt der Sensor dabei eine Rolle?

Im ersten Schritt wird die Größe der Abbildung des Motivs in der Kamera durch das Objektiv, durch die Brennweite bestimmt. Da spielt der Sensor ja keine Rolle, der kleinere Sensor sieht nur einen kleineren Ausschnitt des Bildes (besser: Bildkreises), den das Objektiv in der Kamera erzeugt.
Aber im zweiten Schritt muss das Bild auf dem kleineren Sensor stärker vergrößert werden, wenn es im gleichen Endformat abgebildet werden soll. Wenn es auch den Monitor oder das Kalenderblatt füllen soll, muss es stärker vergrößert werden.
Auch dadurch könnten dann Verwackelungen sichtbar werden, die beim Bild vom großen Sensor unsichtbar blieben.

Deshalb muss zuerst die Brennweite mit dem sogenannten „Cropfaktor“ (um den der Sensor kleiner als Kleinbild/Vollformat ist) multipliziert werden. Der beträgt für die typischen DSLMs und DSLRs oft 1,5 (bei Canon 1,6). Und bei meiner derzeitigen Lieblingskamera PenF (*)  im mFT Format muss ich den Faktor 2 verwenden.
Aus 50mm Brennweite ergibt sich dann also 1/50 bei Vollformat, 1/75 bzw. 1/80 bei APSC und 1/100 bei meiner Kamera.

So „errechnet“ man ganz einfach die längste Zeit, bei er die meisten Fotografen mit der entsprechenden Brennweite nur so schwach verwackeln, dass es im späteren Bild aus “üblichem Betrachtungsabstand” (also nicht in der 100% Ansicht) noch nicht sichtbar ist.

Je nach individuellen Vorraussetzungen kann man aber auch deutlich längere Zeiten halten, aber auch kürzere Verwackeln.

Die heute weit verbreiteten „Stabilisatoren“ im Objektiv und/oder im Kameragehäuse helfen dabei, auch längere Belichtungszeiten ohne später sichtbares Verwackeln zu fotografieren.

Ein Tipp gegen das Verwackeln

Dauerfeuer

Illustration zu: "Serienbild Dauerfeuer Serienaufnahme"

Das Icon für „Dauerfeuer“. also Serienbilder oder Serienaufnahmen in schneller Bildfolge

Es gibt einen selten erwähnten, aber wirkungsvollen Trick, um etwas längere Belichtungszeiten verwacklungsfrei zu „halten“.
Bei richtig langen Zeiten hilft er nicht, aber wenn die Belichtung nur doppelt oder viermal so lang ist, wie eigentlich „zulässig“, kann dieses Vorgehen überraschend gut helfen.

Bei diesen Verschlusszeiten kannst Du Deine Kamera auf eine schnelle Bildfolge, also auf Serienbildaufnahme stellen und dann den Auslöser einfach gedrückt halten.
Die ersten Bilder der so entstehenden Aufnahmereihe werden noch unscharf sein, die letzten vielleicht auch.

Aber in der Mitte der Reihe wird die Wahrscheinlichkeit, ein womöglich wirklich scharfes, zumindest aber ein schärferes Bild zu finden, recht hoch sein.

Probier es mal aus!

Da steht man dann in der Kirche und sieht vor sich ein wunderschönes Altarbild. Blende soweit auf, wie möglich (Schärfentiefe beachten) und trotzdem 1 Sekunde Belichtungszeit. Und dann kein Stativ dabei….

Früher, zu analogen Zeiten, hatte man dann meist keine Chance. Da hätte man bei 1 Sekunde Belichtungszeit einfach nur verzweifeln können.
Ohne Stativ haben manche erfindungsreiche Zeitgenossen dann versucht, kleine Türmchen aus Gesangsbüchern zu bauen, um die Kamera drauf zu stellen. Aber das war aus verschiedenen Gründen nicht das Gelbe vom Ei.

Fliegender ISO-Wechsel

Digital bist Du da heutzutage besser dran. Du kannst die Empfindlichkeit einfach mal schnell hoch setzen und dadurch durchaus in einen Bereich kommen, in dem Du doch noch aus der Hand fotografieren kannst.
Allerdings verlierst Du dadurch deutlich Bildqualität (das hättest Du analog allerdings auch), Es kommt Rauschen in die Bilder.

An manchen Kameras bzw. Objektiven kannst Du den „Image Stabilizer“ einsetzen, um trotz längerer Zeiten ohne Verwackeln zu fotografieren. (Der heißt je nach Hersteller unterschiedlich, beliebte Abkürzungen sind „IS„, „OS„, „VR„, …)
Dadurch kann man dann nochmals ein, zwei und machmal auch mehr Zeitstufen gewinnen, bevor die Verwackelung sichtbar wird. Aber bei einer Sekunde wird das ziemlich eng.

Wenn der evtl. Gewinn an Verwackelungsfreiheit durch den „Stabi“ des Objektivs oder des Kameragehäuses nicht mehr ausreicht und Du auch kein Stativ einsetzen kannst oder willst, dann bleibt Dir nichts anderes übrig, Du musst in dem Fall den ISO höher setzen.
Ein verwackeltes Bild wäre in den meisten Fällen die schlechtere Alternative.

Auto-ISO-Grenze sinnlos?

Wenn eine größere Blendenöffnung nicht möglich oder erwünscht ist, kann man statt einer nötigen Erhöhung des ISO-Wertes in vielen Fällen nur noch zu einer längeren Belichtungszeit greifen. Evtl. ist diese dann zu lang und ohne Stativ drohen verwackelte Bilder.
Es bleibt bei zu wenig Aufnahmelicht also oft nur die Entscheidung zwischen Verwackeln oder Rauschen.

Aber diese Entscheidung ist einfach, lieber verrauscht als sichtbar verwackelt. Verwackelte Bilder sind in den meisten Fällen ein Fall für den Mülleimer. Natürlich ist auch starkes Rauschen ärgerlich, aber man kann die wichtigsten Bilddetails meist trotzdem sehen. Und oft ist das Rauschen im Bild an der Wand auch gar nicht so schlimm, wie es am Rechner aussieht.
Es wäre also meist ziemlich unklug, ein längere Zeit statt des höheren ISO-Wertes zu wählen.

Bei Einsatz der ISO-Automatik ist es also ein Fehler, der Kamera durch Festlegung eines Maximalwertes die Möglichkeit zu nehmen, einen höheren ISO-Wert zu wählen. Auch da wäre ja die Konsequenz ein verwackeltes Bild.
Dann doch lieber Rauschen…

Das Rauschen ist bei allen ISO-Werten, in allen Empfindlichkeitsstufen, vorhanden. Aber bei den meisten aktuellen Kameras ist es mit niedrigen ISO-Stufen so gut wie unsichtbar.

Bei höheren ISO-Einstellungen kann es aber gerade auch bei etwas älteren Kameras ziemlich stören.

Woher kommt das Rauschen?

Woher kommt das Rauschen?
Stellen wir uns den Sensor einfach mal als eine Fläche voller Eimer vor.
Mit den Eimern könnten wir dann messen, wieviel Regen gefallen ist. Aber je nach Füllmengenskala des Eimers ist dazu eine gewisse Mindestmenge an Regen nötig, so dass wenigstens der untere Rand des Messfensters des Eimers erreicht wird.

Durch die Art der Messskala lassen sich ein Liter, zwei Liter etc. problemlos ablesen. Im dritten Fall  ist das aber nicht mehr möglich, es könnten genauso gut 0,5 Liter als auch gar kein Wasser sein.

Ganz ähnlich ist es beim Sensor. Da erzeugen die einzelnen Sensorpunkte — also quasi die Eimer — je nach Menge des auffallenden Lichtes elektrische Energie. Wenn ein Bereich im Motiv sehr dunkel ist, wird an den davon nur schwach belichteten Sensorpunkten nur wenig elektrische Energie erzeugt. Das ist evtl. zu wenig, um sie zu messen.

Deshalb verstärkt man das elektrische Signal bei höheren Empfindlichkeiten vor der Messung erst noch. Dann kann man wider messen. Es wird aber auch das „Grundrauschen“ des Sensors verstärkt. Und das ist später als Rauschen im Bild sichtbar wird.

Je geringer die Empfindlichkeit, desto schwächer die Verstärkung, desto weniger Rauschen ist sichtbar. Das ist der Grund für den gutgemeinten Rat, immer möglichst niedrige ISO-Werte einzusetzen.


Eine Warnung vor der 100% Ansicht?

Die 100% Ansicht ist heutzutage ja nur einen Klick entfernt. Damit können wir Bilder sehr genau und detailliert betrachten. Und das scheint ja auch sehr wichtig zu sein.
Aber Vorsicht, das ist nicht immer die beste Methode, um z.B. das Rauschen zu beurteilen.

Bei der Beurteilung der Bildqualität (und dazu gehört auch das Rauschen) scheint es naheliegend zu sein, auf die 100% Ansicht zurückzugreifen. Und wenn wir das unterschiedliche Rauschen zweier Kameras miteinander vergleichen wollen, also nur die technische Seite der Fotografie berücksichtigen, ist diese Einstellung auf 100% auch passend.

Aber um die Qualität eines (einzelnen) Bildes zu beurteilen ist sie oft der falsche Weg. Bei der Betrachtung eines einzelnen Fotos geht es ja nicht um den Vergleich unsere Kamera mit einer anderen. Stattdessen wollen wir wissen, ob die Qualität des Bildes für eine bestimmte Wiedergabe gut ist.

Wenn wir dazu die 100% Ansicht verwenden, so kleben wir quasi mit der Nase auf dem späteren Bild. An einem üblichen Monitor ist das dann so, als würden wir aus 50cm Abstand auf ein anderthalb oder zwei Meter großes Bild schauen.

So nah geht man ein Bild aber eigentlich nicht heran, denn aus der kurzen Distanz kann die Bildgestaltung ja gar nicht mehr wirken. (Siehe auch: „Ausstellung und Auflösung“)
Der Fotograf hat ja innerhalb der Begrenzungen des Bildes (Rahmen) Formen, Linien, Helligkeiten und Farben und Strukturen platziert, die durch ihr Wechselspiel und ihr Verhältnis zueinander eine besondere Wirkung erzielen sollen.
Aus der kurzen Distanz könne wir aber nur noch einen kleinen Teil dieser Gestaltungselemente erkennen, der Zusammenhang zwischen ihnen und damit die vorgesehen Bildwirkung geht verloren.

(Es gibt Bilder, für die das so nicht gilt. Ich nenne sie gerne „Wimmelbilder“, meine das aber nicht negativ. Diese Fotografien leben von der Vielzahl kleinster Details, bestehen oft auch aus Bildern in Bildern. Solche Bilder muss man meist aus kurzer Distanz mit dem Auge abtasten. Da man an diese Bilder nah heran geht, ist auch die kritische Kontrolle der Schärfentiefe bei 100% richtig.
Aber Vorsicht, das hat alles in allem zum Teil sehr unangenehme Konsequenzen auf die Schärfentiefe, Bewegungsdarstellung, Beugungsunschärfe usw., über die man sich im Klaren sein sollte. Siehe auch: „Warum ich die Schärfentiefe anders berechne als Fuji, Olympus und Co„.)

Die „normalen“ Bilder, betrachtet man dagegen meist aus größerem Abstand, weil man sonst ihre Gestaltung gar nicht erfassen könnte. Dieser Abstand ist in der Regel so groß wie die Bilddiagonale. Und so geht man von großen Bildern weiter weg und verkürzt den Abstand zu kleinen Bilder. Deshalb ist die Menge an Details, die wir erkennen können, annähernd gleich, egal wie groß das Bild später wird.

Da man also eine bestimmten Mindestabstand einhält, zeigt uns die 100% Ansicht Details (und dazu gehört auch das Rauschen), die später, wenn das Bild an der Wand hängt, niemand mehr wahrnehmen wird.
Viel realistischer ist meiner Erfahrung nach die 33% Ansicht. Damit können wir ganz gut erkennen, wie die Wirkung der späteren Vergrößerung bzw. des Ausdrucks sein wird.
Sei also nicht zu kritisch bei der Beurteilung des Bildrauschens.

Ein gut gestaltetes Bild kann sogar ein paar technische Schwächen vertragen. Bei langweiligen und schlecht gestalteten Bildern hilft technische Brillanz zum Ende auch nicht weiter.

Entrauschen

Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist und die Bilder verrauscht sind, dann ist meist Entrauschen per Software das Erste, was versucht wird. Dazu finden sich viele verschiedene Softwarelösungen und auch Lightroom kann Entrauschen. Und natürlich gibt es auch Spezialprogramme, die nur für diesen Zweck entwickelt wurden.

Doch alle Programme haben mehr oder weniger stark das Problem, dass sie nur schlecht zwischen guten Pixeln (Bilddetails) und schlechten Pixeln (Rauschen) unterscheiden können. Und so werden manchmal Details auf dem Altar der Rauschfreiheit geopfert und die Pixel miteinander verschmiert.
Nicht optimal…

Alternativen

Illustration zu: "Serienbild Dauerfeuer Serienaufnahme"

Das Icon für „Dauerfeuer“. also Serienbilder oder Serienaufnahmen in schneller Bildfolge

Doch es gibt Alternativen beim Entrauschen. Allerdings musst Du schon bei der Aufnahme daran denken, denn Du solltest dann direkt mehrere identische Belichtungen des gleichen Motivs machen.
Am besten geht das, indem Du die Kamera auf schnelle Bilderfolgen stellst. Moderne Kameras schaffen dann 5, 8 oder gar 10 Bilder und mehr in der Sekunde.

Dann brauchst Du nur noch den Finger auf den Auslöser zu halten, je nach Kamera ein bis zwei Sekunden, und dabei die Kamera möglichst wenig bewegen. Das Ziel sind acht oder mehr Bilder des gleichen Motivausschnittes.

Je größer der Abstand Deiner Kamera zum Motiv ist, desto leichter ist hinterher für die Software die Korrektur kleiner Positionsveränderungen. Mit dem Weitwinkel aus kurzer Distanz muss man also vorsichtiger sein.

Das war’s, der Aufnahmeteil ist damit schon erledigt.

Nacharbeit

Illustration zu: "Lightroom Entwicklungseinstellungen synchronisieren"In der Nacharbeit arbeitest du zuerst eines der Bilder grob auf Helligkeit, Farbe und Kontrast hin aus. Falls weitere Ausarbeitungsschritte nötig sind, kannst Du das auch später machen.
Die Anpassungen für dieses Bild überträgst Du auf die anderen. Im Entwicklungsmodul von  Lightroom geht das, nach Auswahl der Bilder im Filmstreifen über „Synchronisieren“ .

Die fertigen Bilder schickst Du dann zu Photoshop. Die weiteren Schritte gehen auch gut mit Gimp, aber wenn Du ein aktuelles LR hast, dann hast Du ja automatisch auch Photoshop.
Am einfachsten geht der Übergang zu Photoshop, wenn Du nach Auswahl der Bilder in Lightroom per rechtem Mausklick die Befehle „Bearbeiten in ..“ und dann „In Photoshop als Ebenen öffnen“ verwendest.

Jetzt wird sich PS öffnen und nach und nach die Einzelbilder laden und als Ebenen übereinander anordnen. Ohne Stativ wirst Du die Kamera zwischen den Einzelbildern bewegt haben, deshalb müssen die Bilder erst noch zueinander ausgerichtet werden.

Automatisch ausrichten

In Photoshop wählst Du dazu im Ebenenfenster alle Ebenen aus und gehts ins Menu „Bearbeiten“. Dort wählst Du „Ebenen automatisch ausrichten …“ und anschliessenden Dialog „Auto“.
Photoshop versucht jetzt, die Bilder zueinander auszurichten. Je ruhiger Du die Kamera gehalten hast, desto besser wird das gelingen.

Verschmelzen

Jetzt musst Du nur noch die Deckkraft der Ebenen anpassen, dann bist Du fertig.
Du zählst die Ebenen von unten nach oben und regelst dann die Deckkraft der Ebenen auf 100 geteilt durch ihre Zahl in der Reihenfolge.

Illustration zu Photoshop Ebenendeckkraft anpassen

Photoshop Ebenendeckkraft anpassen

Die unterste Ebenen ist Ebene 1, sie erhält die Deckkraft 100/1, also 100% Deckkraft.
Die zweite Ebenen von unten erhält 100/2 also 50% Deckkraft.
Dritte Ebene 100/3 -> 33%
Vierte Ebene 25%
usw. usf.

Auf diese Art trägt jede Ebene nur einen kleinen Bruchteil zum Ergebnis bei.
Dadurch wird das Rauschen, dass in jedem Bild in weiten Teilen zufällig ist, quasi heraus gemittelt. Das Motiv selber aber ist in allen Bildern gleich und bleibt so zu hundert Prozent erhalten.  (Wenn das Ergebnis unscharf ist, ist mindestens eins der Ausgangsbilder nicht richtig ausgerichtet.)

Verschmelzen Mk II

Es gibt je nach Bildbearbeitung noch eine einfachere Version des Verschmelzens. Auch hierbei müssen die Ebenen zuerst ausgerichtet werden. Aber danach benutzt Du die mathematischen Fähigkeiten einiger Bildbearbeitungen wie Photoshop.

Du musst im Ebenenfenster zuerst die oberste Ebenen auswählen und dann mit gedrückter Umschalttaste die unterste Ebenen anklicken. So hast Du alle Ebenen ausgewählt.
Dann ein rechter Mausklick auf einen der Ebenennamen im Ebenenstapel und „In Smartobjekt konvertieren„.

Die Ebenen werden so zu einer einzigen Ebene bestehend aus dem Smartobjekt zusammengefasst. Diese neue Ebene (sie muss noch aktiv sein) kannst Du jetzt im Ebenenmenü unter „Smartobjekte“ verrechnen lassen. In dem Menu wählst Du dazu den „Stapelmodus“ und dann „Median“ aus.
Fertig!

Video

Ich habe beide Verfahren der Entrauschung durch Mittelwertberechnung mittlerweile (einige Zeit nach der Veröffentlichung dieses Textes) auch als Video veröffentlicht. Zu finden ist das in einem neuen Beitrag mit dem Titel:
Die Tage werden kürzer, die Isowerte steigen… (Teil 2)


An der Stelle ist hoffentlich etwas Eigenwerbung erlaubt. ;-)
Wenn Du den Umgang mit Lightroom und Photoshop lernen willst, dann komm doch einfach mal in meinen Kurs zum Thema Bildbearbeitung. Ich würde mich freuen, Dich da begrüßen zu können.
Unter dem Link findest Du Infos und Anmeldemöglichkeit zum Grundlagenkurs Bildbearbeitung


Ergebnis

Illustration zu: "Entrauschen durch Überblendung"

Entrauschen durch Überblendung (in der 100% Ansicht)

Es ist schon ganz beeindruckend, wie gut man das Rauschen auf diese Art unterdrücken kann. Einige Hersteller bauen so etwas auch direkt in ihre Kameras ein, heißt dann oft „Mutliframe“ und funktioniert wohl nur mit Bildern, die als JPEG gespeichert werden.
Das ist dann auch meine Kritik an dem eigentlich unnötigen Verfahren mit Photoshop, Gimp oder anderer Software, es kostet Zeit und das Ergebnis ist kein RAW mehr.

Das wäre doch auch alles direkt in Lightroom möglich, schliesslich lassen sich da HDR Bilder und Panoramen aus Einzelbildern machen. Das Ausrichten der Einzelbilder sollte also genauso wenig ein Problem sein wie das Überblenden. Und trotzdem kann das Ergebnis als RAW-Datei, als DNG, gespeichert werden.
Das sollte bei LR integriert werden, es könnte viel Zeit sparen.

A pros pos „Zeit sparen“. Der bessere Weg bei langen Belichtungszeiten ist natürlich definitiv ein Stativ.

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Illustration Kaffeetasse


3 thoughts on “Die Tage werden kürzer, die Isowerte steigen…

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