GPS-Track in Lightroom verwenden (und anpassen)
Die eigenen Bilder mit Hinweisen auf den jeweiligen Aufnahmestandort, das ist klasse.
So kann man dann später auf die Weltkarte schauen und sehen, wo man schon überall fotografiert hat.
Aber von Hand wird das ziemlich arbeitsaufwendig.
Viele Fotografen (egal ob Amateur oder Profi) verwenden zur Bearbeitung ihrer Bilder Lightroom.
Und häufig werden die Bilder damit auch organisiert und archiviert. Stichworte etc. sind sehr hilfreich um Bilder später wiederzufinden. Eine weitere Möglichkeit, Bilder zu suchen und zu finden, sind die GPS-Daten. Diese können mit manchen Kameras schon bei der Aufnahme erfasst und gespeichert werden und beschreiben dann später den Aufnahmestandort.
Doch viele Lightroomnutzer wissen nicht, dass man diese Daten auch nachträglich und automatisiert den Bildern zuordnen kann.
Automatisch ver-GPSen
Im Kartenmodul von Lightroom kann man praktischerweise sehr einfach und vollautomatisch den Fotos per GPS aufgezeichnete Ortsdaten zuweisen, um sie z.B. auf einer Karte anzeigen zu lassen.
Besonders einfach geht das, wenn man beim Fotografieren direkt einen GPS-Track aufgezeichnet hat. Eine solche Textdatei (mit einer in kurzen Abständen aufgezeichneten Liste von Uhrzeiten uns Standortkoordinaten) können verschiedene Geräte (GPS-Logger und Navigationssysteme) aufzeichnen. Und man kann auch einige (kostenlose) Smartphone Apps dafür verwenden. (siehe auch meinen ausführlichen Tipp zum Thema GPS und Fotografie )
Kein GPS-Tracker? - Ein Trick!
Wenn Deine Kamera kein GPS beherrscht und Du Deinen GPS Tracker vergessen hast und auf dem Smartphone auch keine entsprechende App installiert ist, dann kannst Du Dir mit einem Trick behelfen.
Mach einfach bei allen wichtigen Fotos zusätzlich noch ein Foto mit dem Smartphone. Die meisten speichern auch die GPS-Daten, die Du dann später in Lightroom vom Handybild zum richtigen Foto übertragen kannst.
Track?
Hier ein kleiner Auszug aus so einer Datei mit verschiedenen Standorten.
Im Track sind in jeweils einer Zeile die Koordinaten für die geographische Breite und Länge (latitude und longitude) als „lat“ & „lon“ sowie die Uhrzeit („time“) der Messung. Für die nächste Messung gibt es dann einen neue Zeile mit Koordinaten und Uhrzeit.
Bis der Benutzer die Aufzeichnung stoppt. (Oder ein leerer Akku ;-) )
Probleme
Doch nicht immer sind die Uhrzeit von Kamera und GPS-Track präzise übereinstimmend.
Das kann dann in der Folge zu einer fehlerhafter Verortung von Bildern im Kartenmodul von Lightroom führen. Am häufigsten passiert das, wenn die Kamerazeit falsch eingestellt ist, zum Beispiel beim Wechsel zur Sommerzeit. Oder wenn man in eine andere Zeitzone fliegt.
Ich habe mir angewöhnt, die Kamerauhrzeit regelmässig zu überprüfen und an die jeweils herrschende Zeit [vereinfacht: die Zeit auf den Uhren der abgebildeten Personen ;-) ] einzustellen. Der Weg über die „Universalzeit“ ist mir zu umständlich.
Manchmal liegt der Fehler aber nicht an Sommerzeit oder Zeitzonen, sondern daran, dass die aktuellen Kameras zwar eine achttausendstel Sekunde präzise steuern können, aber trotzdem ein Uhrwerk haben, das recht schnell mehrere Minute vor- oder nachgeht.
Glücklicherweise kann man in Lightroom in die Zuordnung von Foto und Standort eingreifen.
Und die Anpassung der GPS Daten geht sogar viel feiner, als es auf den ersten Blick erscheint.
In diesem Film erkläre ich, wie man das mit Bordmitteln ziemlich schnell und trotzdem präzise ändern kann.
Abschluss
Das ganze mag einem auf den ersten Blick übertrieben vorkommen. Und muss man den später überhaupt wissen, wo die Bilder entstanden sind?
Nein, das muss man natürlich nicht.
Aber wenn man den Bildern konsequent den Aufnahmestandort zuweist, bekommt man über kurz oder lang nicht nur die Möglichkeit, anhand der Ortsdaten einzelne Bilder besser finden zu können.
Man hat darüberhinaus auch eine Art „fotografisches Tagebuch„, dass sich aber nicht , wie sonst üblich, an dem Aufnahmedatum orientiert.
In der Kartenansicht kann man einfach mal auf ein größeres Gebiet (die ganze Welt?) heraus zoomen. Man hat dann den Überblick und sieht die verschiedenen Fotostandorte verschiedener Zeiträume gleichzeitig. An einem kalten Januarabend (und nicht nur dann) macht es richtig Spaß, auf diese Art alte Reisen und Ausflüge nachzuvollziehen.
Zum Abschluss ist vielleicht noch ein wenig Eigenwerbung erlaubt:
In meinen Grundlagenkursen zum Thema Bildbearbeitung spielt auch das Wiederfinden von Bildern eine Rolle. Und deshalb gehe ich dann auch auf das Kartenmodul von Lightroom ein.
Wenn Du Dich für den Kurs interessierst, dann klick für weitere Informationen dazu einfach hier auf den Link zum Grundlagenkurs Bildbearbeitung
Mein Beitrag hat Dir geholfen?
Wenn du meinen Beitrag nützlich fandest, kannst du mir einen Gefallen tun.
Erzähl anderen von meinem Blog!
Du kannst ihn verlinken. Klick dazu einfach mit der rechten Maustaste auf diesen Link "https://www.tom-striewisch.de", kopiere ihn und füge ihn bei Facebook und Co. in deinen Beitrag ein.
Und natürlich freue ich mich auch, wenn Du mir (zumindest virtuell) einen Kaffee ausgibst.
Danke!
