Ich wünsch mir was …
Ich wünsch mir für meine Kameras eine bessere bzw. präzisere Anzeige für Histogramm und Clippingbereiche.
Für einen Fotografen, der die Leistungsfähigkeit moderner Digitalkameras ausnutzen will, ist die Anzeige der durch die aktuelle Belichtung eventuell im strukturlosen Weiß (oder auch Schwarz) verschwindenden Details des Bildes eine wichtige Grundlage zur Beurteilung der Belichtung. Dazu stellen die Kameras verschiedene Werkzeuge zur Verfügung. An erster Stelle zu nennen ist hier die so genannte Clippinganzeige. Darüber hinaus gibt es das ist Histogramm, mit dem man ebenfalls die Belichtung beurteilen.
Wenn man z.B. versucht, nach der Idee des  „Expose to the right!“ zu belichten, ist ein präzise Angabe der Belichtungsergebnisse wichtig, wenn man nicht Gefahr laufen will, Details unerwünschterweise im Weiß zu verlieren.
JPEG basierte Anzeige
Das Histogramm und die Clippinganzeige vieler Kameras sind aber leider nicht so präzise wie möglich. Beide Anzeigen basieren in den allermeisten Kameras, die derzeit (Anfang 2015) existieren, nicht auf den direkten Belichtungsergebnissen, sondern auf den Ergebnissen der JPEG-Umwandlung der Kameras.
Sie zeigen also nicht die tatsächlich erfassten und im RAW gespeicherten Belichtungsergebnisse an, sondern werten statt dessen das aus diesen Ergebnissen vom „Computerteil“ der Kamera berechnete JPEG aus.
Dieses JPEG kann auf viele verschiedene Arten und Weisen erzeugt werden und umfasst zwangsläufig immer nur einen Bruchteil der bei der Aufnahme erfassten Daten. (Warum? )
Deshalb zeigen die Histogramm- und Clippinganzeige leider nicht den tatsächlich im RAW erfassten (bzw. eben nicht erfassten) Helligkeitsbereich an.
Tricks
Natürlich kann man versuchen, mit Tricks Abhilfe zu schaffen. Durch spezielle „Bildstile“ kann man den Helligkeitsumfang des in der Kamera erzeugten (und für die Clipping- und Histogrammanzeige genutzten) JPEGs so verbiegen, dass er näher am RAW ist, aber richtig präzise wird das meist nicht.
Man kann natürlich auch ausprobieren, wieviel mehr Lichter bzw. Schattenzeichnung im RAW noch vorhanden ist und sich mit diesem Wissen dann bei der Aufnahme an die Grenzen herantasten.
Aber auch das ist weder richtig präzise noch wirklich einfach in der Anwendung, da es ja ohne Kontrollmöglichkeit, quasi blind geschieht.
Lösung
Viel besser wäre es, wenn die Kameras den Helligkeitsumfang der JPEGs in den Anzeigen berücksichtigten würden. Das muss ja nicht in allen Belichtungsprogrammen sein, aber für den Fotografen, der bewusst auf RAW umgestellt hat, wäre das sicher sinnvoll.
Natürlich spricht auch nichts dagegen, dieses Verhalten nur auf Wunsch zuschaltbar zu machen und nicht als Standard zu verwenden, um unerfahrene Nutzer nicht zu verwirren.
Aber möglich sollte es halt sein!
Jörg Hövel hat vor kurzem ein Video zu dem Thema „Expose to the right“ und  was im RAW-Weiß noch möglich ist, gemacht.