Lightroom — Bilder ins Archiv verschieben

Illustration zu "Lightroom — zu wenig Platz"

Das Dilemma der Digitalfotografie: Zu viele Bilder. zu wenig Platz!

(Aktualisiert 12/23) Irgendwann ist es soweit, die Festplatte läuft fast über, neue Fotos sollen auf den Rechner und die älteren Bilder sollen deshalb in ein Archiv (auf einer externen Festplatte) kopiert werden.

Aber natürlich sollen die Fotos weiterhin im Lightroomkatalog zu finden sein. Und auch von dort aus mit Lightroom und anderen Werkzeugen bearbeitet werden können.
Wie lässt sich das am leichtesten erreichen ohne das alles „strubbelig“ wird.

Bilder verschieben mit LR

Innerhalb von Lightroom kann man Bilder von einem Ordner in einen anderen Ordner und auch auf eine andere Festplatte verschieben. (Oder auf eine andere Partition, ich werde im folgenden aber nur von Festplatten schreiben, einzelne Partitionen (und auch USB-Sticks) sind dann mitgemeint. Und wo wir gerade dabei sind, wenn ich hier von Lightroom schreibe, meine ich „Lightroom Classic CC“.)

Nicht vergessen:
Das Optimierungspotentiale in der Fotografie liegt in der Regel einige Zentimeter hinter dem Sucher!

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Wenn die Bilder auf der gleichen Festplatte verschoben werden sollen, muss man dazu den Zielordner im Ordnermenü des Bibliotheksmoduls finden können. Standardmässig zeigt LR dort aber nur die ihm bereits bekannten Bilderordner an.  
Der Zielordner, der Archivordner, evtl. auf einer bisher nicht verwendeten Platte, ist LR aber bisher unbekannt.
Solche unbekannten Ordner, sofern sie auf der gleichen Festplatte sind, erreicht man über den Befehl „übergeordneten Ordner anzeigen“ (per rechter Maustaste auf den Bilderordner).  

Das muss man evtl. mehrfach machen, bis man ganz oben, auf der obersten Ebene der Festplatte (die natürlich auch eine SSD sein darf), angekommen ist. Von da aus kann man sich dann zum gewünschten Zielordner für das Verschieben wieder nach unten „durchhangeln“.
(Das Vorgehen dürfte von Adobe ruhig einmal etwas überarbeitet werden, so daß man mit einem Klick direkt zur obersten Ebene kommt.)

Das Vorgehen dauert recht lang und ist umständlich, speziell wenn die Ordner tief verschachtelt sind. Glücklicherweise gibt es eine Abkürzung.
Diese Abk. hilft Dir auch, wenn das Ziel des Verschiebens auf einer Festplatte liegt, die LR noch gar nicht kennt. Und dazu kommen wir im nächsten Absatz.

Auf neue (unbekannte) Festplatte verschieben

Eine neue, bisher unbekannt Platte lässt sich aus dem Ordner-Menu des Bibliotheksmoduls gar nicht erreichen, man kommt ja höchstens bis zur obersten Ebene der bereits bekannten Festplatten. Unbekannte Platten werden standardmässig nicht angezeigt.
Aber Du kannst der Ordneransicht recht schnell eine neue Festplatte hinzufügen.

Dazu exportierst Du einfach eines der bereits im Katalog vorhandenen Fotos auf die externe Platte — ganz normal per „Exportieren …“ Dialog.  Dabei kann man dann auch gleich das Wunschziel „Archiv“, oder wie auch immer der Archivordner heißen soll, als neuen Ordner im System anlegen.
Obacht: damit dann die neue Platte, der neue Ordner auch bei LR registriert wird, darf man nicht vergessen, im Exportdialog die Option „Diesem Katalog hinzufügen“ zu aktivieren. (Später evtl. wieder deaktivieren.)

Illustration zu "Lightroom-Export Diesem Katalog hinzufügen"

Lightroom-Export „Diesem Katalog hinzufügen“

Das exportierte Foto wird danach sofort wieder gelöscht, es hat seinen Zweck ja bereits erfüllt: Lightroom kennt nun diese Platte (und den Archivordner) und zeigt sie auch an, wenn sie leer sind.
Die zu archivierenden Bilder (oder Ordner) kannst Du nun im Bibliotheksmodul ins Ziel verschieben.

Vorsicht

Beim Verschieben musst Du beachten, das die Verwaltungssoftware der Betriebsysteme beim Verschieben zwischen Platten etwas anders vorgehen.
Du wirst es kennen, wenn Du mit der Maus im Explorer/Finder einen Ordner greifst und auf ein Ziel auf derselben Platte schiebst, wird er „nur“ verschoben. Es gibt ihn weiterhin nur einmal.

Schiebst Du ihn dagegen auf ein Ziel auf einer anderen Platte, ändert sich der Mauszeiger zu einem Plussymbol, der Ordner würde kopiert. Zum Verschieben müsstest Du also zusätzlich eine Taste verwenden.

Das ist bei LR anders, dort werden die Bilder/Ordner auch dann verschoben, wenn das Ziel eine andere Festplatte ist. Mit der Konsequenz, daß es ihn weiterhin nur einmal gibt. Du kannst auf diese Art also keine Sicherung/Backup anlegen.

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Hilfe, die Bilder sind weg.

Nach dieser Anleitung sollte eigentlich alles klappen, aber niemand ist perfekt und Fehler können passieren. Vielleicht wurden die Bilder auch bereits ohne Beachtung dieser Anleitung unabhängig von Lightroom mit dem Explorer/Finder verschoben — und Lightroom findet sie nun nicht mehr. Was tun?

Das Problem lässt sich recht einfach lösen, wenn ganze Ordner betroffen sind. Dann ist in der Ordneransicht ein Fragezeichen neben dem Ordnernamen zu sehen. Ein beherzter rechter Mausklick führt zu einen Menüeintrag mit dem Namen „Fehlenden Ordner suchen …“, damit kann man LR nun zeigen, wo sich der Ordner (und die Bilder darin) befinden.

Wenn es sich nur um einzelne Bilder handelt, reicht es, mit der linken Maustaste auf das rechts oberhalb der Thumbnailansicht des Bildes sichtbare Ausrufezeichen zu klicken. Dann im neuen Dialogfenster den Button „Suchen“ zu betätigen und den neuen Aufenthalt des Bildes ansteuern und auswählen.

Lightroom wird in dem neu gefundenen Ordner zum Bild nicht nur das eine Bild registrieren, sondern zugleich versuchen, unter dieser Adresse auch andere ebenfalls  vermisste Bilder zu finden.

Egal wie man vorgeht, anschliessend stehen die Bilder auch zur Bearbeitung wieder zur Verfügung.


Sonderfall Smartpreviews

Doch was ist, wenn zum Beispiel im Urlaub die externe Festplatte mit dem Bilderarchiv nicht erreichbar ist. Der Katalog liegt dann zwar auf dem Laptop, man kann die Bilder also finden und sieht auch die Voransicht.
Aber bearbeiten oder Exportieren geht nicht, denn die Archivplatte mit den Originalen ist zu Hause geblieben. Was dann?

Vor dem Urlaub auf den Rechner kopieren? Wird schwer, auf der internen Festplatte ist vermutlich nicht genug Platz für alle Bilder. Deshalb verwendest Du ja die Archivplatte.
Und gerade die so wichtigen RAWs nehmen doch ordentlich Platz weg.
JPEGS wären zwar deutlich sparsamer, aber die RAWs eigenen sich viel besser fürs Ausarbeiten, denn sie enthalten, im Gegensatz zu den deutlich eingeschränkten JPEGs, noch alle Farb- und Helligkeitswerte der Aufnahme.

Illustration zu "Lightroom — Smartpreview erstellen"

Lightroom — Smartpreview erstellen

Die Lösung: Lightroom bietet bereits seit vielen Versionen eine Alternative zu den RAWs an. Schon beim Import der Bilder oder aber auf Wunsch hin auch später können aus den RAWS sogenannte Smartpreviews erzeugt werden.
Diese haben (fast) alle Fähigkeiten der ursprünglichen RAWs, sind aber in den Abmessungen kleiner (lange Kante 2048 Pixel).

Bildbearbeitung lernen

An dieser Stelle darf ich vielleicht kurz ein wenig Eigenwerbung einblenden.
Falls Du die Grundlagen der Bildbearbeitung, speziell auch zur Ausarbeitung Deiner RAW-Dateien — mit Lightroom und anderen Programmen — lernen willst, dann besuch mich doch in meinen Grundlagenkursen im Ruhrgebiet.
Ich würde mich freuen, Dich da persönlich kennenzulernen.
Mehr Infos zu diesen Kursen zu den Grundlagen der Bildbearbeitung, findest Du auf der entsprechenden Seite der Fotoschule-Ruhr.de.
Es gibt natürlich auch ein individuelles Online-Angebot zur Bildbearbeitung. Und das sogar im Preis reduziert.

Und jetzt: zurück zum Thema!

Miniatur RAWs

Man kann mit den Smartpreviews die gleichen Arbeitsschritte machen wie mit den „echten“ RAWs — auch und gerade im Entwicklungsmodul.
Und wenn später das Archiv, also die Ursprungs-RAWs auf der Archiv-Festplatte, wieder im Zugriff sind, werden deren Einstellungen nach den geänderten Vorgaben aktualisiert.

Die einzige Einschränkung der Smartpreviews ist deren Größe. Wenn man aus einem Smartpreview eine Bilddatei exportieren möchte, stehen nur 2048 Pixel für die lange Bildkante zur Verfügung. 
Diese Pixelzahl reicht aber für viele sehr viele Anwendungszwecke, man kann damit „on the Road“ durchaus gute Bilddateien aus den Smartpreviews erzeugen.

Diese Smartpreviews nehmen deutlich weniger Platz ein und können oft auf dem Rechner bleiben, wenn für die RAWs kein Platz ist. So stehen (fast) alle Optionen auch bei bereits archivierten Bildern weiterhin zur Verfügung.

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Illustration Kaffeetasse

geschrieben/aktualisiert:

2 thoughts on “Lightroom — Bilder ins Archiv verschieben

  1. Bruno Becker

    Hallo Tom,
    ich tue mich noch schwer mit LR trotzdem habe ich eine für mich einfachere Möglichkeit gefunden eine ext. Festplatte in die LR-Bibliothek aufzunehmen, hier mein Weg.

    Lightroom – Bilder auf ext. Festplatte verschieben
    Festplatte anschließen.
    Im Explorer auf dieser FP einen Ordner od. eine Partition einrichten und benennen.
    1 Foto schießen, egal was.
    Speicherkarte in Laptop stecken und im Explorer dieses Foto von der Speicherkarte auf die neue FP kopieren/verschieben.
    LR öffnen, unten li. auf „Importieren“ klicken.
    Oben li. Menü „Quelle auswählen“ öffnen (die kl. Dreiecke re. anklicken).
    Im Drop down Menü „Andere Quelle …“ wählen.
    Im sich öffnenden Fenster „Quellordner wählen“, li. die ext. FP suchen, den neuen Ordner markieren und unten re. den Button „Ordner auswählen“ klicken.
    Im sich öffnenden LR-Fenster das importierte Foto markieren, dann unten re. auf „Importieren“ klicken.
    Voila schon ist die ext. FP im Ordnermenü des Bibliotheksmoduls von LR.

    Antworten
    1. Tom! Beitragsautor

      Hallo Bruno,
      der Weg den Du beschreibst ist gut.
      Und eigentlich auch ganz ähnlich zu meinem. Man muss halt erst ein Bild auf die externe Platte bekommen, um es dann importieren zu können.
      Danach kennt LR dann die Platte.
      Danke für den Tipp mit „Quelle wählen“.
      Wenn Du diesen Weg gefunden hast, kannst Du eigentlich nicht mehr am Anfang stehen mit LR. Oder wirst es zumindest nicht mehr lange.

      Tom!

      Antworten

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