Ein fotografischer Abend mit Vorträgen und Ausstellung

Museum Folkwang

Museum Folkwang

Gelegentlich stelle ich fest, dass mich das Ruhrgebiet mit seinen Angeboten zur Fotografie manchmal wirklich fordert. (Zum Glück!)
Gestern am frühen Abend war ich im Museum Folkwang. Etwas zu früh für den eigentlichen Anlass meines Besuches nutzte ich die Gelegenheit, mir noch schnell (und zu kurz, ich werde nochmal hinfahren) die Ausstellung „Masters“ mit Fotografien von Studenten des „Masterstudiengangs Photography Studies and Practice der Folkwang Universität der Künste“ (was für ein Titelwurm) anzusehen.
Um kurz vor 18:00 musste ich aus den Kellerräumen nach oben. Im Museum Folkwang war anlässlich der (großartigen) Ausstellung „Nature & Politics“ von Thomas Struth der Soziologe Dirk Baecker (Professor an der Universität Witten/Herdecke) zu Gast.Er sprach mit dem Kurator der Ausstellung (und Leiter des Museum Folkwang) Dr. Tobia Bezzola über die Ausstellung aus der Perspektive der Soziologie (und der Ästhetik).
Ein sehr interessanter Ansatz, die Auseinandersetzung mit den Bildern mal nicht vom Künstler oder vom Rezipienten her aufzuziehen, der einige neue Hinweise bot.

Teil Zwei

Joachim Schumacher im Forum Kunst und Architektur

Joachim Schumacher im Forum Kunst und Architektur

Tja, und danach ging es dann mit Eiltempo weiter.
Ab zum Auto, schnell in die City ins Parkhaus und von da mit flottem Schritt zum Forum Kunst und Architektur (Website) am Kopstadtplatz. Gerade noch rechtzeitig schaffte ich es zum Beginn des (gut besuchten)  Vortrag des Steinert-Schülers Joachim Schumacher (seine Website).
Unter dem Titel „Rohstoff Raum – Landschaftsfotografie des Ruhrgebietes von 1974 – 2016“ präsentierte er einen aufschlussreichen Einblick in sein Werk (und sein Leben).
Das Ganze hatte trotz Computer und Beamerpräsentation den (sehr angemessenen) Charme eines Diavortrags. (Was ich durchaus positiv meine und gerade auch für die Thematik sehr passend finde). Nach dem Vortrag war dann auch noch Gelegenheit zum persönlichen Gespräch (auch mit dem Fotografen).

Teil Drei

Ich habe diese Zeit auch dazu genutzt, mir noch die Ausstellung „ARRIVAL CITIES – Hongkong und Istanbul“ (Katalogtext) mit Bildern von Sabine Bungert und Stefan Dolfen anzusehen, die zur Zeit in den Räumen des Forums hängt. (Die Eröffnung im April habe ich ja leider verpasst)
Die beiden Fotografen zeigen große Farbvergrößerungen, die die Unterschiede und (vor allem) die Ähnlichkeiten beider Stadträume darstellen. Eigentlich in ganz unterschiedlichen Kulturkreisen angesiedelt, zeigen beide Städte als typische  „Ankunftsstädte“ für Migranten eine sehr ähnliche dynamische Entwicklung.
Die in den Räumen des Forums präsentierten Bilder zeigen diese Ähnlichkeiten sehr konsequent auch in der Wahl der Aufnahmetechnik, Lichtstimmung und Motive.
Wer diese lohnenswerte Ausstellung sehen will, muss sich aber beeilen, sie ist leider nur noch bis zum 13.05 in Essen. Später kann man sie in Iserlohn sehen.

Abschliessend

Joachim Schumacher hat als (später) „Steinert-Schüler“ den Vor-Vor-Vorläufer-Studiengang der am Anfang erwähnten Masterstudenten besucht. Sabine Bungert und Stefan Dolfen waren dann (wie auch ich) die (über-)nächste Studentgeneration zur Fotografie in Essen.
Insofern war der Abend für mich (überraschend und ungeplant) auch unter dem Aspekt der Fortführung und  Veränderung der Positionen und Folgen akademischer fotografischer Ausbildung in Essen sehr spannend.

Meine anderen Berichte über Fotoaustellungen

 


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