diese Woche … (1516)

Tubes

Tubes

Was in der letzten Woche alles liegen blieb:

Anfangen möchte ich mit Bildern, die die amerikanische Library of  Congress  bei flickr veröffentlicht. Es sind Farbaufnahmen aus den 30iger und 40iger Jahren des letzten Jahrhunderts, viele sind wohl während der großen Wirtschaftskrise entstanden.
Wie ich schon bei meinem Bericht über die Ausstellung mit Farbfotografien aus der Frühzeit der Fotografie (Link) schrieb (die Ausstellung läuft übrigens noch einige Tage, besucht sie!), finde ich solche „alten“ Farbaufnahmen sehr interessant. Sie zeigen mir ganz banal, dass die Menschen damals nicht nur in Schwarzweiß existierten. Natürlich weiß ich, das, aber mein „Urbild“ dieser Zeit ist in Grautönen, nicht in Farbe.
Und auch die besondere Farbigkeit dieser Aufnahmen beeindruckt mich. 
Leider sind die Bilder recht klein gescannt, es wäre schön, sie in Bildschirmgröße betrachten zu können.
zu den Bildern


Kauf Dir ein bessere Kamera. Oder lass es. ;-)

Niemand wird Dir beim fotografieren zusehen und fasziniert bewundern, wie Du die Einstellräder und Knöpfe der Kamera bedienst und sich dann denken: „Mein Gott, was für ein Profi, was der alles mit den ISO-Werten anstellen kann!“ ( Frei nach David duChemin)

Man kann es gar nicht oft genug sagen, von einigen Spezialgebieten, die besondere Autofokusfähigkeiten, spezielle „Low-Light-Performance“ oder besondere Freistellmöglichkeiten verlangen, abgesehen, ist die technische Ausstattung der Kamera für die Gestaltung des Bildes oft eher sekundär.
Leider ist die Konsequenz daraus, dass ich schuld bin, wenn meine Bilder schlecht sind. Ich habe das zu verantworten!
David duChemin hat das in einem Blogbeitrag noch einmal sehr schön zusammengefasst.
Zu seinem Beitrag

Ins gleiche Horn bläst Bob Kidd, der sich auch auf den oben erwähnten Artikel bezieht, er erweitert das Spektrum aber noch um Hinweise zur Ausarbeitung der Bilder.
Der Link


Kauf Dir eine bessere Kamera II

(Liebe Sony Nutzer, nicht böse sein, die Überschrift ist sicher etwas gemein, aber sie bot sich hier halt an.)
Jetzt geht es um Technik. Die hier gezeigten Probleme der spiegellosen Systemkameras von Sony hängen im Prinzip auch mit Blende und Schärfentiefe zusammen, einem Thema, welches mich im Moment wieder stärker beschäftigt (siehe meinen letzten Blogbeitrag von Donnerstag).

Normalerweise arbeitet der Autofokus bei weit geöffneter Blende, da so mehr Licht genutzt werden kann und die kleinere Schärfentiefe vor allem auch ein exakteres Fokussieren zulässt. Erst beim Auslösen springt die Blende dann auf den für die Aufnahme gewählten Wert (Springblende).
Bei den Sonykameras scheint das laut Gary Friedman anders zu sein. Er zeigt in seinem Video sehr anschaulich, wie sie nach dem ersten Scharfstellen zwangsweise abblenden (vermutlich um dem Fotografen die Schärfentiefe zeigen zu können).
Im AF-S Modus, wo die Kamera nur einmal fokussiert, ist das kein großes Problem.
Wenn man aber bewegten Objekten folgen will und den kontinuierlichen Autofokusmodus AF-C verwendet, blendet die Kamera auch ab. Jetzt soll aber ja weiterhin scharfgestellt werden. Das gelingt der Kamera durch die geschlossene Blende nur sehr viel schlechter, der AF wird langsam und unzuverlässig.
Das passiert dann auch noch gerade bei einer Einstellung für bewegte Motive, die der Fotograf ohnehin nicht so gut kontrollieren kann und bei denen er sich eigentlich eher auf den AF verlassen muss.

Im Gegensatz zu Gary Friedman hoffe ich zumindest, dass Sony das nicht per Hardware ins Objektivbajonett geschrieben hat, sondern dass es sich Firmware ändern lassen könnte.
Mal abwarten.

Zum Video



Hardware-Weißabgleich bei Unterwasseraufnahmen

Ich selber tauche ja nicht (freiwillig ;-) ), habe aber in meinen Fotokursen öfter Teilnehmer, die auch ihre Tauchgänge fotografieren wollen. Und da taucht(!) dann konstant ein Problem auf, das mit der Tauchtiefe und der damit verbundenen Farbveränderung des Lichtes zusammenhängt.
Hier ein Tipp, wie man das gerade auch für Actioncams mit einem Farbfilter bei der Aufnahme zumindest verringern, wenn nicht sogar komplett verhindern kann.
Zum Text und Video (deutsch)


Typologie der Fotografen

Marius Vieth hat auf der Basis von Computerspielen (First-Person-Shooter) eine Möglichkeit der Unterscheidung dreier unterschiedlicher und  typischer Fotografen-Charaktere (speziell im Bereich der Streetphotography) entwickelt.
Vielleicht etwas abwegig, aber es ist schon sehr aufschlussreich, das Thema mal aus dem Aspekt zu betrachten.
Findest Du Dich da wieder?
Zur Typologie


Fotografen schiessen

Und wenn wir gerat beim First-Person-Shooter sind, hier der Hinweis, das manche Kombinationen von Fotoequipment für den Fotografen durchaus gefährlich werden können, da er damit den Eindruck erweckt, etwas ganz anderes zumachen.und damit wohlmöglich selber zum Ziel wird.
Zur Website


Langzeitbelichtung

Dieses Thema hat wie die vier davor auch etwas mit Technik zu tun, wir kommen aber auch zurück zu grundsätzlichen gestalterischen Überlegungen.
Jonathon Keats, ein Künstler und Experimental-Philosoph“(?) möchte mit mehreren Kameras 1000 Jahre lang belichtete Fotos aufnehmen. Sicher kann man so die Veränderung auch der vermeintlich „ewigen“ Objekte dokumentieren.
Aber er will auch die heutigen Zeitgenossen, die die Bilder so wie er selbst ja nie sehen werden, dazu anregen, sich Gedanken über deren mögliches Aussehen zu machen. Es dreht sich also auch um die Vorstellung von Fotos, die noch gar nicht existieren.

Das ist natürlich nicht sehr konkret in den derzeit sichtbaren Ergebnissen, aber, wie ich finde, ein durchaus interessantes Projekt.
Zur Website


Kreativitätstraining

Zum Schluss (und als Aufforderung, selber aktiv zu werden) noch zwei Texte, die Anregungen geben, den kreativen Muskel im Kopf besser zu trainieren.
Wenn man körperlich fitter werden will, sollte man daran über eine langen Zeitraum regelmäßig arbeiten, das ist meist besser als Hauruck-Methoden. Solche Übungen wie (immer?) die Treppe zu nehmen statt des Aufzugs, bringen langfristig oft mehr als ein Fitnesscamp im Urlaub.
Valerie Jardin schlägt etwas ganz ähnliches für den Bereich des gestalterischen Trainings vor. Sie empfiehlt kreative Liegestützen, die man oft und regelmässig zwischendurch erledigen kann. Das wichtige daran ist, dass e nicht um ein großes, schwieriges Thema geht, sondern um kleine Aufgaben, die man täglich quasi nebenbei erledigen kann. Eben „Treppe statt Aufzug“.

Die Idee von Digby Fullam sieht ganz anders aus und erfordert auch mehr Zeit. Er schlägt vor, den jeweiligen persönlichen Lieblings-Spielfim (und andere Filmarten?) zu analysieren und zu versuchend, dessen Bildsprache aufzuschlüsseln und nachzuahmen oder gar weiter zu entwickeln.
Das Nachahmen als kreativer Prozess ist dabei sicher sehr wichtig, aber ich halte die vorausgehende Analyse, die Beschäftigung mit der Gestaltung anderer kreativer Menschen, für noch viel wichtiger.
Also sicher sehr lohnenswert, aber leider nicht einfach so zwischendurch zu erledigen.

Zum Text von Valerie Jardin
Zum Text von Digby Fullam 


 

Viel Spaß in der nächsten Woche und macht tolle Bilder…


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